Theorie zur Elektronenstrahlablenkröhre

Die Bahnkurve des Elektrons entspricht der Bahnkurve für den waagrechten Wurf nach unten in der Mechanik. Hierbei spielt aber nicht die Gravitation, sondern die Coulombkraft eine Rolle (aufgrund der sehr hohen Geschwindigkeit kann der Einfluss der Gravitation bei der kleinen Strecke vollständig vernachlässigt werden).

Für den waagrechten Wurf in der Mechanik gilt:

1

2

löst man die erste Gleichung nach t auf erhält man

eingesetz in die Gleichung 2 erhält man die Formel für die Bahnkurve
3
Die Geschwindigkeit des Elektrons in x-Richtung wird von der Beschleunigungsspannung der Elektronenkanone bestimmt. Dazu gehen wir von der kinetischen Energie aus


Die kinetische Energie des Elektrons erhält dieses im elektrischen Feld. Für die elektrische Energie gilt

Die Energien sind gleich

Da UB bekannt ist, kann diese Gleichung nach vx aufgelöst werden

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Die Beschleunigung a wird durch das elektrische Feld des Plattenkondensators hervorgerufen. Für die Coulombkraft auf ein Elektron in einem Plattenkondensator im Vakuum mit dem Abstand d gilt

5

Aus der Coulombkraft kann die Beschleunigung des Elektrons berechnet werden. Für jede Kraft auf einen Körper gilt F =  ma, aufglöst nach der Beschleunigung a erhält man:

Setzt man die Gleichung 5 ein, erhält man für die Beschleunigung
6
Setzt man die Gleichung 6 in die Gleichung für die Bahnkurve des waagrechen Wurfs (Gleichung 3) ein, erhält man:

In diese Gleichung kann die Geschwindigkeit in x-Richtung (Gleichung 4) eingesetzt werden.

Kürzt man noch die Masse des Elektrons und die Elementarladung, erhält man als Gleichung für die Bahnkurve

Die Bahnkurve hängt nur von der Beschleunigungsspannung und der Spannung am Kondensator ab (der Abstand des Kondensators d ist nicht variabel). 
  • Je größer die Spannung am Kondensator umso stärker ist die Kurve gekrümmt.

  • Je größer die Beschleunigungsspannung umso flacher verläuft die Kurve.